Der Turnverein Eibau, im Jahr 1861 gegründet, erlebte 1923 eine bedeutende Erweiterung durch die Schaffung einer Spielabteilung auf Drängen junger Mitglieder. Diese Entscheidung markierte praktisch den Beginn des Handballspiels in Eibau, obwohl ältere Vereinsmitglieder dieser Entwicklung zunächst skeptisch gegenüberstanden. Doch das wachsende Interesse und die zahlreichen jungen Anhänger zeigten deutlich, dass die Zukunft des Handballs in Eibau vielversprechend war. In Eigenleistung wurden Tore gebaut, der Sportplatz vorbereitet und die Spielkleidung beschafft. Im Frühjahr 1924 war es dann endlich soweit - das erste offizielle Handballspiel auf dem Großfeld in Eibau konnte angepfiffen werden.
Ab 1925 nahmen bereits drei Männer- und eine Jugendmannschaft an Wettkämpfen teil. Die Jugendmannschaft wurde zwischen 1927 und 1930 dreimal Gaumeister Ostsachsens. 1931 gelang der 1. Männermannschaft mit einem überzeugenden 16:1-Sieg über Großdubra der Aufstieg in die Meisterklasse Lausitz-Süd, der sie bis 1939 angehörte. In dieser Liga spielten Mannschaften aus Bautzen, Zittau, Ebersbach, Neugersdorf, Niederoderwitz, Obercunnersdorf, Friedersdorf, Seifhennersdorf und Leutersdorf. Die Spiele dauerten 2 x 30 Minuten, und die gültige Abseitsregel begrenzte die Torausbeute. Die Anzahl der Auswechselspieler wurde vor Spielbeginn festgelegt.
Bereits 1936 beteiligten sich Frauen und Mädchen aktiv am Handballgeschehen in Eibau. Unter der Leitung von Sportfreund Paul Israel, einem verdienten Handballveteranen, wurde die erste Frauenmannschaft formiert. Der Start gegen Ebersbach und Friedersdorf wurde durch den Tausch von Kupfer gegen benötigte Handballschuhe ermöglicht.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 nahmen engagierte Sportfreunde wie Walter Klösel, Erhard Krause und Heinz Schwarzbach unter schwierigsten Bedingungen die Wiederbelebung des Handballsports in Eibau in Angriff. Ehemalige Handballer wurden mobilisiert, Stoff für die Trikots wurde besorgt und die ersten Spiele gegen Leutersdorf, Bernstadt und Ruppersdorf organisiert. Obwohl einige Spieler Mitte 1946 nach Neugersdorf wechselten, wuchs die Begeisterung für den Handballsport weiter. Auch die Eibauer Frauen und Mädchen begannen 1946 trotz anderer Sorgen wieder mit dem Handballspiel. Ihre Trikots nähten sie selbst, wobei jede von ihnen ein kleines Säckchen mit Getreide für den Stoff besorgte. Bis zur Gründung der SG Eibau Ende 1946 organisierte die Freie Deutsche Jugend den Handballsport in Eibau. 1948 entstand die BSG Eibau "Am Kottmar", aus der später die BSG Fortschritt Eibau-Oberoderwitz-Walddorf hervorging. Unter der Leitung von Kurt Böhm, einem engagierten Sportfreund, entwickelte sich die Männermannschaft von Eibau zu einer Spitzenmannschaft im Bezirk Dresden. 1958 gelang nicht nur der Aufstieg in die Bezirksliga, sondern auch der Gewinn des Bezirksmeistertitels auf dem Großfeld. Von 1955 bis 1960 wurde der Sportplatz unter großem Einsatz der Mitglieder der Handballsektion und unter der Leitung von Sportfreunden Max Reimann und Erhard Weitz neu gebaut. In dieser Zeit spielte Eibau in Oberoderwitz und verfehlte 1959 knapp den Aufstieg zur DDR-Liga. Mit neuem Schwung sicherten sich Eibaus Männer 1961 nicht nur den Bezirksmeistertitel, sondern auch den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse.
In den siebziger und achtziger Jahren wurden in enger Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung, den Schulen in Eibau und Walddorf sowie der BSG "Fortschritt" und dem VEB "Damino" Oberoderwitz viele Erfolge erzielt. Die Mitgliederzahl im Handballbereich stieg auf weit über 200, und es wurden etwa 30 Kreis-Spartakiadesiege durch Schüler- und Jugendmannschaften errungen. Spieler wurden in die Kreis- und Bezirksauswahl delegiert, und es erfolgte der Wiederaufbau eines weiblichen Sektors innerhalb der Handballsektion. Obwohl die großen Erfolge der sechziger Jahre nicht mehr erreicht wurden, spielten Eibaus Handballmannschaften zwischen 1970 und 1988 in allen Altersklassen ständig um vordere Plätze. Die Männermannschaft war zwar aus der Bezirksliga abgestiegen, konnte aber Mitte der siebziger Jahre dreimal in Folge Staffelsieger der Bezirksklasse werden und war ab 1979 endlich wieder Bezirks-Erstklassig. 1984 stiegen auch Eibaus Jugendmannschaften der Altersklassen 15/16 und 17/18 in die höchste Spielklasse des Bezirkes auf, und die 1. Männermannschaft startete zu einem weiteren sportlichen Höhenflug.